Internationale Wehrbereichs und Divisionsskimeisterschaft 2004
Heimatschutzbatallion 861- Militärpatrouille

Wie in jedem Jahr fanden vom 23.2 bis 26.2.2004 die Wehrbereichs- und Divisionsskimeisterschaften in Bad Reichenhall statt. 600 Teilnehmer aus 11 Ländern zeigten in den verschiedenen Teildisziplinen Biathlon-Sprint, Biathlon-Staffel, Riesenslalom und Militärpatroullie ihr Können. Reservisten und aktive Soldaten zeigten Leistungen von höchster Qualität. Erst am Aschermittwoch, dem dritten Wettkampftag, gingen die 32 Teilnehmer der Militärpatrouille auf der Biathlonstrecke in Ruhpolding an den Start. Die erste Mannschaft des Heimatschutzbatallion 861 belegte erneut den 2. Platz. Der nachfolgende Bericht beschreibt die Vorbereitungen und den Wettkampf der beiden Mannschaften und Funktioner des Heimatschutzbatallions 861.

Biathlon kennen wir alle, aber Militärpatrouille, was ist das eigentlich? Die Militärpatrouille ist ein in eigenständiger Wettkampf mit einer jahrzentelangen Tradition im militärischen Skilauf. Militärische Skimeisterschaften gab es bereits seit dem vorletzten Jahrhundert (1897). Schon 1924 bei der Internationalen Wintersportwoche, die vom 25. Januar bis 5. Februar im französischen Chamonix veranstaltet wurde, zählte die Militärpatrouille zu den Wettkampfdisziplinen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde in der Bundeswehr erstmals im März 1958 ein Skiwettkampf durchgeführt. 1966 wurden die ersten Divisionsskimeisterschaften in Berchtesgaden ausgetragen. Über die Jahre wuchs die Veranstaltung und zog zunehmend internationale Teilnehmer an. Kostengründe zwingen die Bundeswehr 1994 zur Zusammenlegung der Brigade- und Divisionsskimeisterschaften. Seitdem findet die Veranstaltung in ihrem heutigen Rahmen statt.

Aus der Militärpatrouille entwickelten sich die heutigen olympischen Biathlon-Wettbewerbe. Die Militärpatrouille besteht aus einer Laufstrecke (ca. 10-12 km) , die auf militärischen Touren-Skiern und mit der persönlichen militärischen Ausrüstung (10kg) möglichst schnell und geschlossen überwunden werden muss. Während des Laufs sind eine Handgranatenzielwurfübung, eine Schießübung, und am Ende der Strecke ein Verwundetentransport mittels eines aus Skiern, Rucksack und Seilen selbstgebauten "Pflugschlittens" zu absolvieren. Es gewinnt die Mannschaft, die all diese Aufgaben vollzählig und geschlossen in der schnellsten Gesamtzeit bewältigt. Fehler werden mit Strafzeit oder Strafrunden bestraft.






Photo: Philip Mes
H d. R. Artur Landenberger

Für das Heimatschutzbatallion 861 traten 2 Mannschaften an. Hauptmann d. R. Artur Ladenberger war Gesamtleitender und auch Führer der ersten Mannschaft. Er selbst ist ein absolut sportbegeisterter Triathlet und ist daher prädistiniert für diese Aufgabe. Sein Team von Wettkämpfern und Funktionern war optimal zusammengestellt und entsprechend motiviert. Viele Teilnehmer sind schon seit einigen Jahren dabei und nehmen sich teilweise extra von der Arbeit frei. Dabei sind insbesondere SF d. R. Hainer als Spiess, HF d. R. Schoder und HF d. R. Stauder hervorzuheben. Sie sind die organisatorische Seele des 861er Teams und immer für einen Spass zu haben. Die Stimmung war wie schon im letzten Jahr durch die gesamten Wettkampftage sehr gut und von Kameradschaftlichkeit geprägt.

Als "Preussen" reisten wir dank dem Karnevalsverkehr mit entsprechender Verspätung in der Nacht vom Freitag, dem 20. Februar in der Kaserne bzw. der 2. Kompanie in Reichenhall an. Die anderen 861er hatten schon ihre erste Skitour hinter sich und es gab erstmal einen freudiges Wiedersehen. Das letzte Mal hatten wir die meisten Teammitglieder bei einem Übungsschiessen in Ingolstadt im November 2003 gesehen.

1. Tag - Samstag 21.2
Da waren wir also zurück. Die Bundeswehrbetten, die Stube, das Neonlicht - eben die Kasernenatmosphäre, waren uns doch irgendwie im Unterbewusstsein erhalten geblieben. Um 0700 Uhr hieß es aufstehen, wenn man noch ein Frühstück vor dem Antreten um 0800 Uhr zu sich nehmen wollte. Die Brötchen in Reichenhall sind auf jeden Fall besser als die in der Strub, aber vielleicht hat sich das auch verändert - 6 Jahre sind ganz schön lang. Um 0800 Uhr gab es ein gemeinsames Antreten, natürlich blieben auch die Kommentare von SG Schmiedeke nicht aus. Eigentlich hatte SG Schmiedeke zu allen Dingen etwas (witziges) zu sagen und holte damit immer diejenigen zurück, die gerade auf dem Weg zur Bundeswehrdenkweise waren - das soll aber nicht heissen, dass diese immer schlecht sein muss! Für heute war ein Training auf der Biathlon Anlage auf dem Silberg und eine Skitour zum Stahlhaus angesagt. Also rein in den Schneetarn, Felle auf die Ski, Rucksack gepackt und Aufsitzen auf den Bundeswehr Bus. Auf dem Mog ist der Personentransport seit einiger Zeit verboten und bis auf das Militärfeeling, ist das auch ganz angenehm so.

Tag 1: Wüstensand über dem BGL

Tag 1: Rast auf dem Silberg

Dank dem neuen Fleetmanagement der Bundeswehr fährt man jetzt eben einen bequemen, blauen Mercedes Bus und keine röhrigen, oliven VW Bus mehr. Kurz nach 0900 kamen wir auf dem Silberg an und begannen mit dem Training. Zunächst wurden die Waffen eingeschossen und einige Übungswürfe mit den Granaten durchgeführt. Dann ging es erst richtig los und wir drehten einige Runden um den Puls hoch zu bekommen. Dadurch können das Schiessen und Granatenwerfen unter Belastung bzw. Wettkampfbedingungen geübt werden.Teilweise unterbrachen wir zusätzlich die Runden, um in möglichst kurzer Zeit die Felle abzuziehen und dann gleitend und skatend zur Anlage zurückzukehren.

Das Wetter war an diesem Tag anders als sonst. Der Himmel und die Wolken waren durch Wüstenstand in Gelbtöne gefärbt und erzeugte eine besondere Stimmung: Das jüngste Gericht. Daher entschlossen wir uns nach der Brotzeit die Skitour auf den Sonntag zu verlegen und über die Götschenpiste ins Tal abzufahren. Dort angekommen ließen wir die Endzeitstimmung eine Endzeitstimmung sein und entspannten uns bei Kaffee und Kuchen. Am Spätnachmittag gingen wir zum Joggen (je nach Gruppe zwischen 45 und 80 Minuten). Danach ließ jeder den Abend auf seine Weise ausklingen. Genügend Müdigkeit zum Einschlafen war am Ende ausreichend vorhanden.

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